Tagebuch 2021

20. Juni 2021

Erlebnisreiche GeoTour Bad Teinach – Zavelstein

Nach langer Wanderpause konnte der SWV Zavelstein am 20.06.2021 passend zum Auftakt die geplante GeoTour mit Dr. Andreas Megerle durchführen.

12 interessierte Erwachsene und 3 neugierige Mädchen starteten mit dem Geologen von Bad Teinach den Hang hinauf zu den Mathildenanlagen, benannt nach Königin Charlotte Auguste Mathilde von Württemberg, 1766-1828.  Zunächst wurde geklärt, wie der Sandstein in den Schwarzwald kam: „hätten wir vor ca. 300 Mio Jahren gelebt, stünden wir jetzt in der Sahara“ erzählte Dr. Megerle den staunenden Zuhörern.  Die Ablagerungen der ausgeschwemmten und ausgetrockneten Flußtiefen bzw Wüstenseen formten über die Jahrmillionen den Sandstein.

Mit Schutzbrille und Hammer ausgestattet gingen die Mädchen ans Werk, einen Sandstein zu zerklopfen, um die Quarzeinschlüsse oder Gesteinslinien besser sehen zu können. In den mitgebrachten Steinen des Geologen waren diese natürlich hervorragend zu erkennen.

Einen Eindruck von den Urlandschaften des (Nord-) Schwarzwaldes geben uns bis heute die Moore, Kare, Felsen- und Blocklandschaften. Werden Gesteinspakete auseinander geschoben entstehen „Klüfte“ also Spalten, durch die das Regenwasser eindringen und durch die Gesteinsschichten sickernd Mineralien aufnehmen kann. Aus den tiefen steigt Kohlendioxid nach oben, vermischt sich mit dem mineralisierten Wasser und wird hier z.B. als „Teinacher Sprudel“ abgepumt und abgefüllt (vereinfacht ausgedrückt).

Bei den Steinbänken der Mathildenanlage angekommen suchten die eifrigen Mädchen auf den vom Moos befreiten Steinen nach römischen Ziffern, die sie mit farbiger Kreide nachzeichnen durften. Denn die Bänke waren nummeriert zwecks Verabredung oder besserer Auffindbarkeit.

Im weiteren Wegverlauf wurden anhand der aufgefundenen Grenzsteine die Besitzgrenzen zwischen Teinach und Emberg festgestellt. Bevor die vielen Stufen der Mathildenstaffel erklommen wurden, konnte das Geheimnis des Ameisenlöwen gelüftet werden. Die Erwachsenen wie die Kinder waren gleichermaßen fasziniert über die Entdeckung eines Sandkraters, in den der Ameisenlöwe seine Beute lockt. Wow! Und da zappelte auch bereits eine Ameise im feinen Sand des Kraters.

Auf der luftigen Höhe des Waldhufendorfes Emberg angekommen, legte die Wandergruppe im Schatten der großen Linde eine willkommene Pause ein, während Dr. Megerle die Entstehung der Waldhufendörfer erklärte.

Gestärkt und ausgeruht machte sich die Gruppe auf den Weg durch Emberg, wo z.T. noch aus Sandstein gemauerte Schuppen, Ställe oder die Untergeschosse der Wohnhäuser zu sehen sind. Abwärts führte der Weg durch die Wolfsschlucht mit den von Flechten und Moosen behangenen Zweigen der Tannen – wie im Märchenwald! Der feuchte mit Moos bewachsene Boden fühlte sich so weich an und aus einer Hand voll Torfmoos (Sphagnum Moos) ließen sich tatsächlich einige Tropfen Wasser ausdrücken. An den Wegrändern konnten sehr zur Verwunderung der Teilnehmer sogar echte Karneolsteine gefunden werden. Die Mädchen waren nicht mehr zu bremsen und suchten eifrig bis sie fündig wurden und voller Stolz ihre „Schätze“ präsentierten.

Dann am Rötenbach entlang, der hier noch wenig Wasser führt; dafür tummelten sich aber junge Feuersalamander in den seichten Wasserlöchern. Mit Hilfe der Becherlupe waren sie, zur Freude Aller, gut zu erkennen.

Zum guten Schluss führte der Weg an einer zugewachsenen Lehmgrube vorbei, die natürlich untersucht wurde. Einige Erwachsene erzählten von früher als es noch “Haefner“ d.h. Töpfer in Teinach gegeben hat, die Gebrauchskeramik hergestellt hatten.

Am Ausgangspunkt angekommen wurden vor allem die super mit gewanderten Kinder mit Karneolen belohnt und die Wandergruppe bedankte sich bei Dr. Megerle mit viel Applaus für die spannende und hochinteressante Führung vor der Haustüre.

M. Ott

August 2021

Sommerferienprogramm: Bauen und Einrichten eines großen Insektenhotels

Im Vorfeld wurde die Planung von Bruno Ott und von Dr. Klaus Pichler das Gehäuse des Insektenhotels erstellt und mit Unterstützung der Mitarbeiter des Bauhofs fest am Standort auf der Streuobstwiese am Spinnerin-Kreuz-Weg verankert.
Mit den 23 pünktlich in der Burgruine eingetroffenen Kindern und 10 helfenden Erwachsenen konnte mit den für das Innenleben notwendigen Arbeiten begonnen werden. Dem Regen zum Trotz konnten im Eingangsbereich und in dem Gewölbebereich die einzelnen Stationen aufgebaut werden. Mit Feuereifer waren die älteren Jungs hauptsächlich mit dem Bohren der verschieden großen Löcher in die Holzrugel aus Buche, Eiche, Fichte und Tanne beschäftigt, jeweils unter Anleitung und Aufsicht von Erwachsenen. Die Jüngeren zeigten viel Phantasie beim Befüllen der verschiedenen Lochziegelsteine mit Schilfröhrchen, die in unterschiedlichen Durchmessern angeboten wurden.

Dosen wurden mit Lehm gefüllt und anschließend mit Metallstäben Eingangslöcher hinein gebohrt. Bei den befüllten Ziegelsteinen mussten überstehende Halme abgeschnitten und die Oberfläche auch mit Lehm überspachtelt werden, was sich gar nicht so einfach bewerkstelligen ließ. Neben dem Werkeln wurde den Kindern auch der Sinn und Zweck dieser Aktion erklärt. Die fertigen Materialien wurde in einen Anhänger geladen und mit dem Auto zum Insektenhotel gefahren während die Kinder in Begleitung der Betreuer den Weg zu Fuß zurück legten.

Vor Ort staunten die Kinder nicht schlecht, wie die Ziegelsteine, Dosen und Holzstämme ihren Platz fanden, wobei noch Tannenzapfen, Rindenstücke und restliche Schilfröhrchen die Zwischenräume ausfüllten.

Die Jungen und Mädchen hatten alle Hände voll zu tun und recht schnell war die Zeit verflogen, sodass der Rückweg zur Burg angetreten wurde, da auch der Regen wieder zugelegt hatte.

Nachdem Alle ihre Hände gewaschen hatten, ließen sich die Kinder wie auch die Erwachsenen die gegrillten Würstle und Weckle schmecken und auch ihren Durst stillen.

Zum Abschluß sausten die Kinder noch die Treppen zum Turm hinauf und durften mithelfen, die von Wind und Wetter zerzauste Fahne gegen eine Neue auszutauschen, was für manche Kinder ein
besonderes Erlebnis war.

Beim Gruppenfoto waren sich alle Kinder einig, dass es ein erlebnisreicher, toller Nachmittag mit dem Schwarzwaldverein war und dankten allen Helfern mit Applaus.

M. Ott